Abreisetag & Flug
Samstag (unser Abreisetag) war noch recht spannend. Wir sind ziemlich früh aufgestanden, dementsprechend müde waren wir dann auch. Nach dem ersten Cappuccino hat die Espressomaschine beschlossen nicht mehr zu funktionieren, so daß es keinen zweiten oder dritten Cappuccino mehr gab. Ohne ausreichend Koffein sind die Kopfschmerzen vorprogrammiert. Aber alle Bemühungen halfen nicht. Wir waren etwas unter Zeitdruck und somit werden wir das Reklamieren, wenn wir wieder zurück sind.
Durch den fehlenden zweiten und dritten Cappuccino ging das Frühstück schneller als normalerweise. Wir waren gut im Zeitplan und haben um 8:00 Uhr die Tiefgarage verlassen. Es war noch nicht viel los auf den Straßen. Dirk freute sich, daß wir so gut durch kommen und ich meinte noch: "Wir sind noch nicht da." Zuerst mußten wir den Leihwagen abgeben. Das Navi schickte uns allerdings zu einer falschen Adresse. Wir fuhren einmal um den ganzen Block, fanden aber kein SIXT-Schild. Dirk hat erst mal die Karte im Handy aufgemacht und die Anschrift nochmal ins Auto-Navi eingegeben. Das Ergebnis war das selbe: falsche Adresse. Hm, das war irgendwie blöd. Es half nichts. Ich mußte mit Hilfe der Handy-Karte Dirk navigieren. Während der Fahrt haben wir dann gemerkt, warum die Anschrift falsch war. Es gibt zweimal die "Flughafenstraße" (Airport Blv.), aber einmal mit "Süd" und einmal ohne. Das Navi kannte aber nur die "Flughafenstraße" ohne Süd und deshalb wurde uns immer wieder die falsche Adresse angezeigt. "Der blaue Punkt sind wir und der rote Punkt ist das Ziel", klingt ganz einfach. Das Display ist nicht besonders groß und man sieht nicht, ob man an der nächsten Straße abbiegen kann oder nicht. Aber mit vereinten Kräften fanden wir SIXT und konnten den Leihwagen zurück geben. Es dauerte nicht lange und der Bus, der uns zur Schwebebahn bringen sollte, kam an. Wir luden die Koffer ein, stiegen ein und die Fahrerin stieg aus. Es dauerte etwas, aber sie kam wieder und es ging endlich los.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt der Bus an und wir stiegen aus. Hektisch suchten wir den Bahnsteig zur Schwebebahn, fuhren im Aufzug nach oben und wieder nach unten. Schließlich fanden wir eine Rolltreppe nach oben, die uns zum Bahnsteig der "blauen Linie" bringen sollte. Wir hatten zwei große Koffer und ein Handgepäck-Koffer mit Dirks Computertasche oben drauf dabei. Es war eine wacklige Angelegenheit mit den Koffern auf der Rolltreppe, aber es funktionierte irgendwie. Die Schwebebahn brachte uns zum Flughafen. Ich wäre fast an einer falschen Station ausgestiegen, aber Dirk hat aufgepaßt und mich davon abgehalten.
Der Flughafen San Francisco ist verdammt groß. Es dauerte eine Weile bis wir die Gepäckaufgabe von United Airlines fanden. Der Rückflug war nämlich nicht mit Lufthansa. Dann ging es zum Sicherheits-Check, wo es schon ziemlich voll war. Wir mußten sogar die Schuhe ausziehen. Keine Ahnung, wofür das gut sein sollte. Nach dem Körperscanner wurde mein Zopf begutachtet, was ich auch sehr merkwürdig fand. Schließlich waren wir beide durch. Wir haben unsere Schuhe wieder angezogen und aus den Schalen unsere Sachen zusammen gesucht. Dirk vermißte seine Tasche, wo die Laptops und iPads rein sollten. Ich weiß nicht wo die Tasche war, aber sie tauchte schließlich nach einer Weile wieder auf. Nachdem wir alles verstaut haben, ging es dann weiter zum Wartebereich "United Polaris Lounge", wo man nur Zugang hat, wenn man Business-Class oder First-Class gebucht hat.
Diese Lounge war echt der Knaller. Da hätte ich mich den ganzen Tag aufhalten können. Es war alles so gemütlich. Überall gab es bequeme Sessel und Sitzgruppen mit kleinen Tischchen davor. Es gab eine Bar, wo wir unsere fehlenden zwei Cappuccinos trinken konnten. Das war echt lecker. Ich fand es erstaunlich, wie viele Leute morgens schon Alkohol trinken, während sie auf ihr Bording warten. Es gab noch ein kaltes und warmes Buffett und ganz am Ende ein Bereich, wo man wie im Restaurant nach Speisekarte bestellen konnte. Ich habe mich durch das halbe Buffett gefuttert. Das war alles so lecker. Leider konnte ich nicht alles ausprobieren. Der rohe marinierte Thunfisch war interessant vom Geschmack, aber ich müßte das nicht ständig haben. Der Bananenpudding war mehr nach meinem Geschmack. Als wir satt waren gingen wir wieder zur Bar. Erstaunlich, wie nett es ist Champagner zu trinken, wenn man auf sein Bording wartet. Bevor wir los gingen, habe ich noch mal die Toilette aufgesucht. Ich habe noch nie eine so saubere "öffentliche" Toilette gesehen. Als ich da raus kam, wartete eine Putzfrau draußen, um hinter mir sauber zu machen. Ich war echt beeindruckt.
Das Bording war um 13:00 Uhr, Abflug um 14:00 Uhr. Die eine Stewardess kam offenbar aus Polen oder so und ihr Akzent war wirklich schrecklich. Sie hat auch die Durchsagen gemacht, aber ich habe kaum etwas verstanden. Sie war auch in ihrer Art sehr "eckig". Sie vermittelte den Eindruck, als würde sie Sklavenarbeit verrichten. Sie war nicht direkt unfreundlich, aber bei REWE an der Kasse hätte ich sie mir besser vorstellen können. Das Essen war größtenteils in Ordnung. Die Vorspeisen waren beide total schrecklich (Salat und Salat mit zwei Garnelen), die Hauptspeise war ok (irgendwie vegetarisch mit Gemüse und Nudeln) und das Frühstück war gemischt. Die Bratkartoffeln waren irgendwie komisch (gewürfelt, innen fast roh und außen fast schwarz, zumindest an einer Seite), das Omelette war gut (mit Gemüse drin), Erdbeerjoghurt und Obst war auch gut, das Croissant war ein bischen schlapp und schmeckte nach nichts. Das Essen an Bord bei Lufthansa hatte mir deutlich besser gefallen. Auch das Flugpersonal war wesentlich freundlicher und aufmerksamer. Die sind immer wieder durch die Gänge gegangen und haben gefragt, ob man noch etwas trinken möchte. Auf dem Rückflug gab es nach dem Mittagessen für jeden eine kleine Wasserflasche, danach kam aber stundenlang keiner mehr vorbei. Sowas kann man sich halt nicht aussuchen.
Der Sonnenaufgang über den Wolken war allerdings wunderschön. Leider hatte ich so eine blöde Lampe direkt vor dem kleinen Fenster, so daß ich mich ziemlich verbiegen mußte für die Fotos. Aber es hat sich gelohnt. Das war ein wirklich schöner Anblick.
Dank Rückenwind kamen wir Sonntag 9:40 Uhr in Frankfurt an. Nach der Landung rollte das Flugzeug noch eine ganze Weile (bestimmt 10 Minuten) bis wir dann aussteigen konnten. Dann ging es mit einem Bus weiter, danach ewig lang zu Fuß und dann waren wir bei der Sicherheitskontrolle. Das ging ziemlich schnell, nur den Reisepass in das Gerät schieben, dann durch die Schleuse gehen, gescannt werden (meine Güte, das war so hell) und raus gehen, fertig. Dann ging es im Zickzack-Kurs durch die Gänge, rechts rum, links rum, Rolltreppe rauf und wieder runter zur Gepäckausgabe. Es dauerte etwas bis wir die Koffer hatten. Aber dann ging es weiter zum SIXT-Schalter, wo Dirk den Schlüssel des bestellten Leihwagens bekam. Weiter die Gänge lang, rechts rum, links rum... bis wir in der Garage waren und den BMW beladen konnten.