Abreisetag
Samstag (07.12.2019) war unser Abreisetag. Nach einer viel zu kurzen Nacht bin ich natürlich wieder eine halbe Stunde vor dem Wecker wach geworden. Keine Ahnung, warum das immer so ist. Auf jeden Fall hatte ich so genügend Zeit um ausgiebig die Toilette zu benutzen und zu duschen. Wir hatten zwei Zimmer nebeneinander, aber diesmal ohne Verbindungstür. Das ist nicht ganz so bequem, geht aber auch problemlos. Wir waren voll im Zeitplan. Die Zimmer hatten wir bereits beim Einchecken bezahlt und somit mußten wir morgens nur noch die Zugangskarten für die Zimmer in die Box werfen.
Wir mußten zum Gate Z20, also ging erstmal die Sucherei wieder los. Ich wußte nicht mehr vom letzten Mal, daß wir die Rolltreppe nach oben gefahren sind, Dirk nach ein paar Minuten aber schon. Ich trottete mit den Flugjacken im Arm hinterher. Ich war noch so schrecklich müde. Während des Fluges ist eine dicke Daunenjacke oder Dirks Lederjacke ziemlich unpraktisch und deshalb haben wir praktischere Jacken zum Fliegen. Meine Jacke ist aus Swetshirtstoff mit Teddyfutter und Kapuze, Dirks Strickjacke hat ebenfalls Teddyfutter und Kapuze. Diesmal waren wir recht schnell durch mit dem Sicherheits-Check. Wenn jeder weiß was zu tun ist, geht es einfach schneller. Das Pärchen vor mir mußten sogar die Schuhe ausziehen. Da wurden die Füße abgetastet und die Schuhe ganz genau unter die Lupe genommen. Ich wurde kurz abgetastet und konnte durch gehen.
Nachdem wir durch waren, suchten wir die Business-Class-Lounge und fanden sie diesmal sogar. Beim letzten Mal waren wir beide viel zu aufgeregt und sind vermutlich einfach vorbei gelaufen. Die Lounge ist nicht so schick wie die von United Airlines in San Francisco, aber trotzdem recht schön. Gut, es gibt da keine Bar, aber ich hatte ohnehin mördermäßige Kopfschmerzen, so daß ich kein Glas Champagner hätte haben wollen. Wir frühstückten in Ruhe. Leider gab es keinen frisch gepreßten Orangensaft, aber sonst war alles ziemlich lecker. Es gab Rührei, frische Früchte in praktischem Format geschnitten (Ananas, Melone und Kiwi), Joghurt, Müsli, Walnussbrot, Schokoladenkuchen und natürlich auch Cappuccino. Von der Lounge bis zu unserem Gate war es nicht besonders weit. Zum Gate Z50 hätten wir eine sehr viel weitere Strecke gehabt, aber das wurde ja netterweise auf Gate Z20 geändert.
Das Boarding sollte um 9:20 Uhr stattfinden, verzögerte sich natürlich mal wieder. Vermutlich ist das normal. Die Bahn ist ja auch nie pünktlich. Zuerst sollten alle First-Class- und Business-Class-Passagiere auf die linke Seite, dann wieder auf die rechte Seite, dann wieder zurück. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß die Frau etwas überfordert war. Dann rief sie ständig, daß Familien mit kleinen Kindern zuerst einsteigen sollten und alte Leute. Irgendwann waren wir dann auch an der Reihe. Ich hatte einen Fensterplatz. Der Start war für 10:05 Uhr angesetzt, verzögerte sich natürlich auch. Aber dann ging es los.
Bei Business-Class-Flügen gibt es ja immer eine Speisekarte für den Flug.
In dieser Speisekarte stehen auch alkoholische Getränke, die während des Fluges serviert werden. Ich hatte die ganze Zeit über nur Mineralwasser und Dirk Cola. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich auch Champagner, Wein oder Bier trinken können.
Wie sie das mit dem Weißbier machen weiß ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie diese Weißbiergläser verwenden und eine Zapfanlage im Flugzeug haben.
Die gesalzenen Mandeln gibt es offensichtlich immer nach dem Start. Bisher gab es die bei jedem Flug. Das Menü wechselt sich ab.
Die Beinfreiheit bei Business-Class ist wesentlich größer als in der Economy-Class. Dieses blau-weiße "Gewusel" sind zwei Decken und ein Kissen. In dieser Klappe ist die Getränke- und Speisekarte zu sehen. Nach dem Start wird man gefragt, was man essen und trinken möchte.
Eigentlich wollte ich den Heilbutt essen, aber es gab nur drei Portionen für den Flug und offenbar sind die alle in der First-Class gelandet. Die Lasagne war aber auch total lecker, so wie Dirks Gänsebraten.
Das orange Ding ist ein Stück Melone, auch wenn es eher nach einer Möhre aussieht. Wir bekamen noch ein kleines Weihnachtsgeschenk von Lufthansa.
Eine Stunde vor der Landung gab es dann den Salat, die Suppe und den Kuchen. Da wurden wir gar nicht gefragt, was voll in Ordnung war. Da es diesmal keine Turbulenzen gab, stellte das Löffeln der Suppe auch keine Probleme dar. Beim letzten Mal war es etwas schwierig, weshalb ich nur den Salat genommen habe.
Diesmal war es an den Schaltern nicht so voll wie beim letzten Mal. Wir mußten nur etwas über eine Stunde warten, bis wir zum Sicherheitsbeamten an den Schalter gehen konnten. Das Fotografieren ist in dem Bereich verboten, deshalb gibt es davon keine Bilder. So spannend ist es auch gar nicht. Es stehen Menschen in Schlangen zwischen diesen Absperrbändern. Wenn man Pech hat, wird eine Schlange geschossen, wenn man kurz davor steht aufzurücken. Das ist uns passiert. War ja wieder mal klar. Bei jeder Einreise werden die Fingerabdrücke genommen. Bei Dirk gab es Probleme mit der Erkennung. Vermutlich haben seine Hände durch die scharfen Putzmittel gelitten. Bei mir klappte es besser. Ich hatte beim Putzen Gummihandschuhe an, weil ich die Putzmittel nicht vertrage. Meine Hände haben dadurch zwar auch gelitten, aber offenbar nicht so drastisch wie Dirks Hände.
Als wir unsere Koffer hatten, ging es zum Air-Train-Bahnhof, wo wir auf die "blaue Linie" warteten. Wir mußten zwei oder drei Stationen fahren und warteten anschließend auf den Bus von Sixt. Wir mußten nicht lange warten. Der Fahrer fragte uns, wo wir her kommen. Als er hörte, daß wir aus Deutschland kommen, fing er an deutsch zu sprechen. Ein paar Sätze konnte er schon, aber für eine Unterhaltung reichte es nicht. Dirk setzte sich nach vorne, damit er sich besser mit ihm unterhalten konnte. Es regnete ohne Ende. Bei Sixt mußten wir bestimmt eine Stunde warten, bis wir ein Leihwagen hatten. Es dauerte ewig. Dirks bestelltes Auto gab es nicht, so daß wir ein Upgrade bekamen. Wir haben jetzt so eine Art Van/Geländewagen, ziemlich hoch und für mich zum Einsteigen sehr umständlich. Eine Leiter gab es leider nicht dazu. Unser Gepäck paßte problemlos in den Kofferraum. Das von Dirk reservierte Auto hätte vermutlich Probleme damit gehabt.
Wir brauchten von Sixt bis nach Hause über zwei Stunden. Wir standen nur im Stau. Viele Straßen waren wegen Überschwemmung gesperrt. Immer wieder kamen Polizeiwagen mit Blaulicht vorbei, die Autos hupten und es ging immer nur Schritt für Schritt weiter. Wie wir mittlerweile gehört haben, war das die schlimmste Flutkatastophe seit 80 Jahren. Dadurch waren wir so spät zu Hause, daß das Ladedock bereits geschlossen war und wir unsere bestellte Kaffeemaschine nicht mehr abholen konnten. Sonntag ist das Dock gar nicht besetzt. Somit hatten wir mal wieder ein Frühstück ohne Cappuccino vor uns. Nachdem wir unser Gepäck in die Wohnung gebracht haben, waren wir noch bei Woodlands, um Cola (mit Koffein), Butter, Wurst fürs Frühstück und Pizza fürs Abendessen zu kaufen. Der Supermarkt ist gleich um die Ecke und das war auch gut so. Wir sind nach der Pizza-Malzeit nur noch ins Bett gefallen.