Botanischer Garten

Der Botanische Garten ist ein einzigartiges Areal innerhalb des Golden Gate Parks, das auf 22,3 Hektar sowohl Landschaftsgärten als auch Freiflächen bietet und fast 9.000 verschiedene Pflanzenarten aus der ganzen Welt zeigt. San Franciscos milde Temperaturen, feuchte Winter und trockene Sommer, gepaart mit dem berühmten Küstennebel, sorgen für eine Bandbreite an klimatischen Bedingungen, die es nur in wenigen anderen botanischen Gärten der Welt gibt und die es dem Garten ermöglichen, Pflanzen aus der ganzen Welt zu züchten und zu erhalten.

Im Winter (Januar bis März) blühen hier die Magnolien. Dirk hatte neulich mal davon gelesen und wir wollten uns das unbedingt mal ansehen. Der Garten verfügt über die bedeutendste Sammlung von Magnolien zu Erhaltungszwecken außerhalb Chinas. Fast 100 Magnolien, von denen viele selten und historisch sind, erblühen von Mitte Januar bis März in einem duftenden Rausch von Rosa und Weiß.  

Wegen Corona war ein spontaner Besuch nicht möglich. Dirk hatte die Karten online für einen festen Tag gebucht, bezahlt und auch gleich noch 10 Dollar gespendet. Für Leute die hier wohnen ist es eigentlich kostenlos, allerdings haben wir noch keinen amerikanischen Führerschein mit dem wir das hätten nachweisen können. Vielleicht dann beim nächsten Besuch, denn den wird es definitiv geben.

Am Freitag (12.03.2021) war es dann so weit. Die Eintrittskarten lagen ausgedruckt am Eingang, damit wir sie nicht vergessen.

Unsere Eintrittskarte
12:58 Uhr

Auf dem Weg in den Botanischen Garten fuhren wir an dem lila Haus vorbei, wo die "Quetschbären" aufgemalt sind. Das sind vermutlich Honigspender, die man auf den Kopf stellen kann und der Honig dann ausläuft. Bisher habe ich nur solche Bilder von ihnen gesehen, aber noch keine "lebenden Objekte".

Obwohl es Freitag war, war es am Golden Gate Park ziemlich voll. Vor der Pandemie war es immer so voll und vermutlich ist das jetzt auch wieder der Normalzustand. An den Wochenenden ist es fast unmöglich, da einen Parkplatz zu bekommen.

13:24 Uhr: Die erste Magnolie, noch recht klein
Das Schild steht am Eingang.

San Francisco
Botanischer Garten

Willkommen in unserem lebenden Museum der Pflanzen. Bitte...
engagieren + genießen
zuhören + lernen
schlendern + strecken
toben + Spaß haben
einatmen + beleben
Entspannen + erneuern
(und wiederkommen für mehr)

Das ist eine Übersichtskarte des Botanischen Gartens. Wir haben am Eingang noch eine kleine Karte davon bekommen sowie eine Karte, wo sich die 25 verschiedenen Magnolien befinden.

Vorderseite
Rückseite
Vorderseite mit der "Magnolien-Route" (pink eingezeichnet).
Rückseite mit Informationen über die verschiedenen Magnolien.

Das war auch gut so, denn man kann sich durchaus hier verlaufen.

Das ist keine Magnolie.

Die Magnolien haben alle so ein Schildchen in pink mit der Nummer drauf. Im Plan kann man dann nachlesen, um welche Sorte es sich handelt. Wenn man den Code fotografiert erhält man weitere Informationen über die jeweilige Pflanze.

Es war leider nur noch eine einzige Blüte zu sehen. Diese Sorte scheint wohl früher zu blühen.

Dann kamen wir zu Nummer 2, die offensichtlich auch schon die volle Blüte hinter sich hatte. Warum sie so heißt wie der Tee, steht auf dem Schild daneben.

Eine der vielen Kultivare von Magnolia Campbellii im Botanischen Garten von San Francisco. Die dunkelrosa bis weinfarbenen Blüten von "Darjeeling" erscheinen im Spätwinter an den blattlosen Zweigen. Sie stammt aus den Wäldern des Himalayas und kann in der freien Natur bis zu 150 Fuß hoch werden, in der Kultur weniger. Sie wurde ursprünglich aus Stecklingen eines Baumes in Darjeeling, Indien, vermehrt.

Auf der Rückseite der Magnolien-Karte war zu lesen:
Diese Himalaya-Selektion, die von vielen als die spektakulärste aller Magnolien, die im Garten blühen, angesehen wird, wurde von einem Baum im Lloyd Botanical Garden in Darjeeling, Indien, gezüchtet und bietet prächtige, tiefrosa Blüten, die an blattlosen Zweigen erscheinen und ein dramatisches Bild ergeben.

Da wat noch eine Blüte zu sehen.

Wir beschlossen im nächsten Jahr Mitte oder Ende Februar nochmal hier zu sein. Die meisten Magnolien scheinen früher zu blühen, zumindest die ersten beiden. Es ging weiter.

Die Bienen finden die Blüten ganz toll.

Auf der Rückseite der Magnolien-Karte war zu lesen:
Diese vom Aussterben bedrohte Magnolie aus China, benannt nach dem ersten Superintendenten des Arnold Arboretums der Harvard Universität Jackson Thornton Dawson, hat große rosa Blüten - bis zu 25 Zentimeter - die mit zunehmendem Alter herabhängen und an im Wind wehende Fahnen erinnern.

Eichhörnchen gibt es hier auch.

Die meisten Magnolien waren verblüht, was wir beide sehr schade fanden. Trotzdem gab es überall etwas zu entdecken. Der Botanische Garten ist unglaublich schön und sehr vielfältig.

Ein seltenes Pflänzchen.

Auf der Rückseite der Magnolien-Karte war zu lesen:
Im Jahr 1820 bestäubte Etienne Solange-Bodin Magnolia Demudata mit Magnolia Liliiflora, um die sehr beliebte Magnolia Soulangena zu erzeugen. Seitdem wurden viele Hybriden gezüchtet, was zu vielen verschiedenen Sorten führte, einschließlich Rustica Rubia, einer holländischen Sorte, die Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Boskoop gezüchtet wurde. Die rötlich-purpurnen Blüten, die innen rosa-weiß sind, zeichnen sich durch die klassische Kelchform aus.

Ein Nest oben in der Magnolie.
Eichhörnchen

Das Eichhörnchen knabberte an den Blütenblättern und machte dabei ganz niedliche Schmatzgeräusche. Wir haben es eine Weile beobachtet.

Diese Magnolie wurde aus Samen gezogen, die der Golden Gate Park 1934 von einer Baumschule in Darjeeling erhielt, einem kolonialen indischen Sommerfrischeort, der für seine Aussicht auf den nahen Himalaya bekannt ist.
Die Blüten von "Strybing White" sind aufrecht, wie bei den meisten Magnolia Campbellii-Sorten, aber die äußersten blütenblattähnlichen Kelchblätter hängen herab.
Die spektakulären weißen Blüten dieses Baumes erscheinen im Februar, noch vor den neuen Blättern.

14:07 Uhr
14:13 Uhr

Auf der Rückseite der Magnolien-Karte war zu lesen:
Ausgewählt aus Sämlingen, die 1955 vom Gründer der Magnolia Society, M. D. Todd Gresham, in Santa Cruz gezüchtet wurden, mit dem Ziel, in Kalifornien angepasste Hybriden zu produzieren. Magnolie "Royal Crown" wurde aus der Kreuzung von Magnolie Liliiflora und Magnolie Veitchii gezüchtet, zwei Eltern, die wegen ihrer Fähigkeit zur frühen Blüte und wegen ihrer extremen Farbe und Härte ausgewählt wurden. Die Blüten können bis zu 15 cm groß werden, wenn sie voll entfaltet sind.

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Affenpuzzle, Pehuén
Der Nationalbaum Chiles, sein Name leitet sich von der Region Arauco in Chile ab. Seine Samen sind essbar und das Holz wird als Brennstoff und zur Holzbearbeitung verwendet. Der Saft des Baumes wird traditionell zur Behandlung von Wunden verwendet. Für das Volk der Mapuche ist er ein wichtiger Baum bei Ernte- und Fruchtbarkeitszeremonien. Die großen, aufrechten Samenzapfen können etwa sieben Zentimeter lang sein und auf Bäumen wachsen, die bis zu 50 Meter hoch sind.

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Sammelbox für Geldspenden.

1870 bis 1876
William Hammond Hall machte einen starken Anfang. Die Aufgabe, eine detaillierte Standortbestimmung vorzunehmen, ging an Hall, einen vierundzwanzigjährigen, in der Armee ausgebildeten Ingenieur. Er stellte die Vermessung und einen vorläufigen Entwurf für den Park in nur sechs Monaten fertig.

Nivellierung der Dünen
Hall wurde kurzerhand zum Ingenieur des Parks ernannt. In den nächsten fünf Jahren ebnete und stabilisierte er die Sanddünen und baute eine Baumschule auf, um die ersten 60.000 Bäume zu liefern. Die geschwungenen Straßen und Baumpflanzungen wurden so angelegt, dass sie den Winden des Ozeans standhielten und ein natürliches, rustikales und ungezwungenes Erscheinungsbild boten. Der Golden Gate Park wurde schnell zu einem großen Erfolg bei der Öffentlichkeit.

Das frühe Devon
Pflanzen besiedeln das Land:
Im frühen Devon waren die Pflanzen bereits an Land gezogen. Diese Pflanzen waren im Allgemeinen klein und auf feuchte Böden beschränkt. Alle vermehrten sich durch Sporen. Die frühesten Landpflanzen entwickelten sich aus Süßwasser-Grünalgen. Fossilien zeigen strukturell einfache Pflanzen, die nur aus Stämmen, also Wurzeln oder Blättern, mit wasserleitenden Gewebe bestehen - ein wertvoller Vorteil für Pflanzen, die auf trockenem Land leben. Am Ende des frühen Devons fehlten der Gruppe, aus der die meisten modernen Linien hervorgingen, noch echte Blätter, Wurzeln und Holz, aber sie wuchsen zu hüfthohen Dickichten. Einige dieser Fossilien ähneln modernen Schneebesenfarnen, Psilotum, von denen man ursprünglich annahm, dass sie mit diesen alten Pflanzen verwandt sind, die aber aufgrund von DNA-Sequenznachweisen neu als Farne klassifiziert werden.

Das Pennsylvanium
Kohle-Wälder:
Ein warmes, feuchtes Klima im tropischen Lateinamerika brachte einen Gürtel von üppigen Sumpfwäldern hervor. Aus den Überresten dieser Wälder entstanden die großen Kohlevorkommen Nordamerikas und Europas. Die Wälder des Pennsylvaniums enthielten Bäume, die mehrere große Gruppen von Landpflanzen repräsentierten. Dazu gehören Baumfarne, die bis zu 15 Meter hoch wurden; Calamites, ein gigantischer Verwandter der modernen Schachtelhalme Lycopsiden, die eine Höhe von 30 Metern erreichten; eine ausgestorbene Pflanzengruppe namens Samenfarne, die ein farnähnliches Aussehen hatten und sich durch Samen fortpflanzten und nadelbaumähnliche Pflanzen, Cordiates, die eine Höhe von 40 Metern erreichten. Arten der Gruppe Codaites tolerierten eine große Bandbreite an Feuchtigkeitsbedingungen und wuchsen in gut durchlässigen Böden, Sümpfen und als Mangroven.

Vor unserer Schokoladenpause hatten wir einen badenden Kolibri beobachtet. Es sah so niedlich aus, wie der kleine Kerl mit dem Kopf und den Flügeln immer ins Wasser eingetaucht ist und dabei diese niedlichen Töne gemacht hat. Ich wollte ihn nicht stören, deshalb hatte ich kein Foto gemacht. Wir waren ja ziemlich dicht dran.

14:44 Uhr: Zeit für Schokolade


Das frühe Jura
Eine Welt aus Samen:
Nichtblühende samentragende Pflanzen (Gymnospermen) und Farne dominierten das Land. Der Prozess der Bestäubung, bei dem Spermien in schützenden Pollen zu einer Eizelle transportiert werden, ermöglichte es Samenpflanzen, trockenere Umgebungen zu besiedeln. Zu den wichtigsten Gruppen gehörten die Cycadeen, von denen einige zu Baumgröße heranwuchsen. Nadelbäume waren die dominierenden Bäume. Ginkgos waren vor allem in mittleren bis hohen nördlichen Breiten von Bedeutung. Zusätzlich zu diesen bekannten Gruppen wurden die Jurawälder von einer ausgestorbenen Gruppe cycadenähnlicher Samenpflanzen mit blütenähnlichen Fortpflanzungsstrukturen besiedelt. Auch Farne waren im Unterwuchs reichlich vorhanden, vor allem in den meisten Klimazonen.

Das Eozän
Blühende Pflanzen dominieren:
Zu Beginn des Eozäns waren die globalen Temperaturen so hoch wie seit 100 Millionen Jahren nicht mehr. Wälder bedeckten die Erde von Pol zu Pol. Blütenpflanzen waren die häufigsten und vielfältigsten Bestandteile dieser Wälder und die Früchte, die sie produzierten, boten ein reichhaltiges Nahrungsangebot für viele neu entstandene Säugetiergruppen, einschließlich früher Primaten. Wärmere und feuchtere Bedingungen bedeuteten auch, dass viele Pflanzen mit einer heute begrenzten Verbreitung, wie z. B. Mammutbäume, weit verbreitet waren. Gegen Ende des Eozäns kühlte sich das Klima ab und das Innere Nordamerikas begann zu trocknen. Die Wälder wichen den Waldgebieten und das Grasland wurde ein wichtigerer Bestandteil des Ökosystems.

15:17 Uhr
15:18 Uhr
15:19 Uhr
Korkeiche

Die aus dem küstennahen Südwesteuropa und dem nordwestlichen Afrika stammende Korkeiche ist einzigartig in ihrer Fähigkeit, ihre äußere Rinde zu regenerieren. Sobald ein Baum 25 Jahre alt ist, kann er alle 9 bis 12 Jahre seine äußere Rindenschicht abstreifen. Er wächst auf armen, steinigen, sauren Böden, wo sein langsames Wachstum die beste Korkqualität ergibt. Kork wird in erster Linie für Weinflaschenverschlüsse, aber auch für Fußböden und Schuhe verwendet.

Korkeiche
Zimtbaum
Olivenbaum
Olivenbaum

Seit mindestens 5.000 Jahren kultiviert, ist die Olive im gesamten Mittelmeerraum heimisch. Spanische Missionare brachten im 18. Jahrhundert Olivenbäume nach Kalifornien. Einige Oliven werden zum Essen verwendet, während die meisten zur Herstellung von Olivenöl verwendet werden. Das Holz wird zu Gebrauchsgegenständen und Möbeln verarbeitet. Traditionell wurde das Öl in Ritualen und als Medizin verwendet.

In Neuseeland sehen die Weihnachtsbäume irgendwie anders aus.
16:05 Uhr
Bananenbaum
16:32 Uhr

Mittlerweile hatten wir ziemlich müde Füße und wir waren froh, daß der Ausgang näher zu unserem Parkplatz war als der Eingang. Eigentlich wollte ich noch ein Foto vom Riesenrad im Golden Gate Park machen, aber da kamen wir dann doch nicht mehr vorbei. Beim nächsten Mal können wir das mit einplanen.

17:00 Uhr: Auf dem Weg nach Hause.
17:11 Uhr: Die Golden Gate Bridge
17:15 Uhr
21:13 Uhr: Burmesisches Hühnchen-Curry