Der Alltag beginnt

Langsam kehrt bei uns der Alltag ein. Wir fühlen uns hier immer mehr zu Hause. Sogar an das Valet-Parking haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Anfangs war es schon komisch den Schlüssel im Auto zu lassen und einfach zu gehen, damit andere Leute das Auto parken. Inzwischen finden wir es beide recht praktisch. So können wir immer ganz nahe am Aufzug anhalten und unsere Einkäufe nach Hause bringen.

Dirk kennt sich schon recht gut in San Francisco aus und kann trotz verwirrtem Navi die meistens Staus umfahren. Bei mir wird es noch etwas dauern bis ich mich so gut auskenne. Die Strecke vom Saveway nach Hause kenne ich aber auch schon. Ich gewöhne mich so langsam an die verschiedenen Akzente der Menschen hier, so daß ich sie besser verstehen kann. Es dauert etwas, aber es wird immer besser mit der Zeit. Auch mit dem Reden klappt es immer besser. Nich immer, aber immer wieder.

Wir leben uns hier ganz gut ein. Dirk geht zum arbeiten zu WeWork, ich arbeite von zu Hause. So kann ich den Haushaltskram und die Büroarbeit nebenher machen. Das ist total praktisch. Abends kochen wir dann zusammen. Das geht mittlerweile ganz gut, obwohl die Küche sehr viel kleiner ist als unsere alte. Anfangs standen wir uns ständig im Weg oder haben irgendwelche Schälchen gesucht. Mittlerweile hat es sich ganz gut eingespielt. Es wird alles besser mit der Zeit.

Sonntag (05.01.2020) waren wir mal wieder im Wipeout. Es ist schon erstaunlich, wie unglaublich sich die ganzen Leute da freuen, daß wir wieder da sind. Alle wollen sie unsere Geschichte hören. Alle wünschen uns Glück und freuen sich für uns. In Deutschland hatte das absolut keinen aus dem Firenze interessiert, bis auf den älteren Ober. An unserem letzten Abend fragte er schon nach und schien traurig zu sein, daß wir gehen. Aber das ist kein Vergleich zu der Herzlichkeit der Leute hier. Die Leute hier sind einfach ganz anders als die Leute in Deutschland.

Wir haben zum letzten Mal den singenden Weihnachtsbaum gesehen. Er wird mir definitiv fehlen. So viel ist schon mal klar. Vielleicht wird er ja nächstes Weihnachten wieder aufgebaut.

Montag (06.01.2020) gab es bei uns mal wieder Bandnudeln mit Schinken-Sahne-Sauce. Ich könnte das jeden Tag essen, so lecker ist es.

Auch ein sehr leckerer Wein, sehr prickelnd irgendwie.

Dienstag (07.01.2020) konnten wir endlich mal wieder Knoblauchhuhn mit Gurke essen. Das habe ich "früher" in Deutschland immer gerne gegessen. Irgendwann war die Chili-Bohnen-Sauce aufgebraucht und wir mußten auf andere Gerichte ausweichen. Im neuen Asienladen hat Dirk natürlich auch eine Chili-Bohnen-Sauce gefunden. Es ist wohl genau die gleiche Marke die wir in Deutschland hatten, aber sie schmeckt etwas anders.

extra zarte Frühlingszwiebeln
Salatgurken, die wirklich nach Gurken riechen und auch schmecken.

Auf besonderen Wunsch von Bärbel kommt jetzt auch hier das vollständige Rezept:

Knoblauchhuhn mit Gurke

Zutaten

  • 450 g Hühnerbrust ohne Haut und Knochen
  • 450 g Gurke
  • 2 TL Salz
  • 1 TL Erdnussöl
  • 1 1/2 EL fein gehackter Knoblauch
  • 1EL fein gehackte Frühlingszwiebeln
  • 1 EL helle Sojasauce
  • 1 EL Shaoxing-Reiswein oder trockener Sherry
  • 2 TL Chili-Bohnen-Sauce oder Chilipulver
  • 2 TL Sesamöl

Zubereitung

  1. Hühnerbrust in 2,5 cm große Würfel schneiden und beiseite stellen. Gurke schälen, längs halbieren und die Kerne mit einem Teelöffel herausholen. Gurke in 2,5 cm große Würzel schneiden, mit Salz betreuen und in einem Sieb oder Durchschlag etwa 20 Minuten ruhen lassen. (Dadurch wird Feuchtigkeit entzogen.) Gurkenwürfel unter kaltem Wasser abspülen und mit Küchenpapier trockentupfen.
  2. Den Wok oder eine große Pfanne erhitzen. Öl hineingeben. Wenn es sehr heiß ist und anfängt zu rauchen, Hühnerwürfel hineingeben und einige Sekunden pfannenrühren. Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Sojassauce, Reiswein, Chili-Bohnen-Sauce oder Chilipulver und Sesamöl dazugeben und 2 Minuten pfannenrühren. Gurke dazugeben und alles nochmal 3 Minuten pfannenrühren. Sofort servieren.

aus: Chinesisch Kochen von Ken Hom, Seite 120