Es regnet heute schon den ganzen Tag. Alles ist grau in grau. So wie es aussieht, wird es sich morgen auch nicht ändern. Dieser Dauerregen am Wochenende trägt nicht unbedingt zur Stimmungsaufhellung bei. Andererseits können wir bedingt durch die Ausgangssperre ohnehin nichts unternehmen.
Dirk hat programmiertechnisch noch so einiges zu erledigen. Immerhin soll Montag die große Online-Präsentation stattfinden. Bis dahin muß alles soweit fertig sein. Mir geht es heute mal wieder überhaupt nicht gut. Seit heute früh habe ich unglaublich starke Kopfschmerzen, die dank Schmerztablette mittlerweile etwas weniger schlimm geworden sind. Mir brennen die Augen, mir ist übel und ich habe seit Wochen Durchfall wie ein Elch. Wer Elche kennt, der weiß was ich meine.
Dirk war Freitag (27.03.2020) bei Safeway, um mal wieder Lebensmittel zu kaufen. Klopapier und Wasser hatten wir online bestellt, was auch nach einer Woche geliefert wurde. Zumindest sollte jetzt unser Klopapier für die nächste Zeit reichen. Seit der Ausgangssperre gibt es bei Safeway so eine Art "Einlasskontrolle". Es darf immer nur einer in den Laden, wenn ein anderer Kunde raus kommt. Deshalb durfte ich beim letzten Mal nicht mit rein und habe im Auto gewartet. Diesmal bin ich zu Hause geblieben. Die Zeit habe ich gleich fürs Staubsaugen genutzt, was ja nicht möglich ist, wenn Dirk arbeitet.
Die Schlange vor dem Eingang bei Safeway ging über den ganzen Parkplatz, wie mir Dirk per Slack schrieb. "Es könnte länger dauern", hieß es da. In der Tat dauerte es sehr lange, bis er wieder zu Hause war. Es gab auch sofort ein Statusbericht, damit ich auf dem Laufenden bin. Am Eingang wurde er gefragt, ob er einen Korb oder einen Einkaufswagen haben möchte. Er wählte einen Einkaufswagen, der extra für ihn desinfiziert wurde. Klopapier, Küchenrollen und Taschentücher waren nach wie vor nicht zu bekommen. Die Regale waren absolut leer. Die restlichen Sachen hat er bekommen. Normalerweise überlegen wir uns vorher was wir kochen wollen. Das ist momentan einfach nicht möglich. Wenn auf dem Einkaufszettel "Fleisch" steht, dann bringt er eben mit, was es so gibt und zu Hause überlegen wir uns dann, was wir daraus machen. Das klappt ganz gut. Dirk hat auch viele Rezepte einfach so im Kopf. Vor den Kassen ist eine Markierung angebracht, hinter der man warten muß. Es darf immer nur ein Kunde an die Kasse. Der Kassierer ist hinter einer Plexiglasscheibe und die mitgebrachten Einkaufstüten faßt er auch nicht mehr an. Alles in allem ist es ziemlich gut durchorganisiert. Na ja, bis auf das Thema "Klopapier & Co".
Die Bürogebäude hier in der Nähe sind normalerweise nachts immer hell beleuchtet. Seit der Ausgangssperre ist das deutlich weniger geworden, was ich ziemlich gut finde. Meine hellgraue Gardine im Schlafzimmer schirmt nicht so viel Licht ab, wie sie eigentlich sollte.
Dirk hat es mittlerweile geschafft, sich einen Schreibtisch und einen Stuhl bei Amazon zu bestellen. Der garantierte Liefertermin für den Schreibtisch ist nächster Mittwoch, der Stuhl soll am Donnerstag kommen. Bis dahin muß er noch vor seinen Kartons sitzen, wenn er spielen will.
Sobald der Schreibtisch aufgebaut ist, kann er dann die Tür zu machen und in Ruhe arbeiten oder spielen, je nachdem. So lange muß er noch am Esstisch arbeiten. Aber es sind ja nur noch ein paar Tage.