In den letzten Wochen in Deutschland haben wir sehr viel geschafft. Es war so unglaublich viel zu tun und es hat alles sehr viel länger gedauert, als wir geplant hatten. Glatt gelaufen ist eigentlich gar nichts. Es wurden erst Termine von Helfern abgesagt, dann verschoben und in der letzten Woche wurde es dann erst so richtig stressig. Wir hatten zwei Tage vor dem Abflug eine leichte Panik, daß wir nicht fertig werden und so war es dann auch.
Die 20 Jahre alte Vermieterküche mußten wir aus dem Keller hoch holen lassen, damit sie wieder aufgebaut werden konnte. Vorher mußten wir natürlich unsere Küche abbauen, in Einzelteile zerlegen, zum Werkstoffhof bringen und den Raum so vorbereiten, daß die alte Küche wieder aufgebaut werden konnte. Das hat zwei volle Tage gedauert.
Die Männer vom Möbel Taxi kamen dann Samstag (30.11.2019) früh um 9:00 Uhr und waren um 15:20 Uhr fertig. Die alte Vermieterküche stand wieder, die Wasseranschlüsse waren angeschlossen und es sah alles aus wie früher.
Unsere Kaffeemaschine hatte einen neuen Platz bekommen und so richtig gemütlich war es beim frühstücken dann auch nicht mehr.
Mittwoch (04.12.2019) wurde der alte Backofen, der große blaue Kühlschrank, Waschmaschine und Trockner dann vom Entrümpler abgeholt. Im Backofen haben wir noch bis zum letzten Tag unsere Körnerbrötchen aufgebacken.
Unser voll funktionsfähiger Geschirrspüler hat ein neues Zuhause bei der Putzfrau einer Nachbarin gefunden. Dirk hat ihn mit der Sackkarre in die Tiefgarage gebracht, wo er später abgeholt wurde. So ist er wieder gut untergebracht. Ich habe ihm noch zum Abschied gewunken. Er hat so gute Arbeit geleistet. Der alte Geschirrspüler in der Vermieterküche hat damals schon nicht richtig funktioniert und so habe ich die letzten Tage alles per Hand abgewaschen. Der muffige Kellergeruch der alten Küche wurde glücklicherweise von Tag zu Tag weniger. Der Geschirrspüler hatte richtig gestunken. Nachdem ich ihn einmal leer (aber mit Spülertab) laufen ließ, glänzte innen alles wie neu - der Gestank war weniger geworden.
Donnerstag (05.12.2019) sollte dann die Spedition ITO um 8:00 Uhr kommen. Sie waren allerdings schon eine halbe Stunde früher da. Eigentlich wollten wir noch schnell frühstücken, aber das ging dann nicht mehr. Die Jungs haben noch bevor sie mit der Arbeit angefangen haben einen Kaffee verlangt. Zum Glück hatten wir noch drei Kaffeebecher im Schrank, die noch nicht eingelagert worden sind. Wir haben dann auch einen Cappuccino gehabt, ich sogar noch einen zweiten und dann war die Milch alle.
ITO macht See- und Luftfracht und Einlagerungen. Dirk hatte vorher schon einige Male mit dem Chef telefoniert und alles klar gemacht. Allerdings klappte die Kommunikation nicht besonders gut. Die Jungs waren sichtlich entsetzt, als sie sahen was alles verpackt und eingelagert werden sollte. Der LKW war dafür viel zu klein. Eigentlich wollten sie sogar nur mit einem Sprinter kommen. Wir waren echt entsetzt. Es wurde mehrfach telefoniert und schließlich sagten sie zu, am nächsten Tag nochmal den Rest zu erledigen.
Wir hatten uns im Vorfeld überlegt, was wir mit Luftfracht verschicken wollten und was mit Seefracht. Luftfracht dauert ca. 10 Tage und ist sehr teuer, Seefracht dauert 2-3 Monate und ist nicht ganz so teuer. Die ganzen Küchensachen brauchen wir so schnell wir möglich, deshalb sollten die Sachen fliegen. Es hieß, daß da noch Platz für andere Dinge wäre und so kamen noch zwei Lederjacken und mein Spielerechner mit in die "Flugkiste". Am Ende wurde allerdings festgestellt, daß die Kiste voll war und zwei der Küchenkartons nicht mehr reinpaßten. Ich habe keine Ahnung, was in Kiste 6 und 17 drin ist. Da müssen wir uns überraschen lassen, was dann am Ende fehlt. Wir hatten die Jungs ständig im Blick, denn die hatten schnell etwas in die falsche Kiste gesteckt. Das fand ich ziemlich anstrengend. Immerhin hatten wir mehrfach gesagt, was mit Seefracht und was mit Luftfracht verschickt werden sollte. Die Dinge zum Einlagern haben blaue Post-Its bekommen, zur Sicherheit. Als alles eingepackt war, wurde der LKW beladen. Die Dinge zum Einlagern wurden teilweise schon verpackt, damit es am nächsten Tag schneller gehen sollte.
Als die Männer von ITO am Nachmittag weg fuhren, holten wir uns ein Stück Kuchen und fuhren zu Bärbel. Wir hatten ja kein Geschirr mehr und ich glaube, die Stühle waren auch schon verpackt. Es tat gut mal eine kleine Pause zu machen. Als wir wieder in der Wohnung waren, ging es weiter mit Aufräumen, Saubermachen und die letzten Sachen in die Lagerbox zu bringen.
Die Nacht verbrachten wir im Maritim Hotel am Flughafen Langenhagen. Dirk hatte das Hotel ausgesucht, weil wir da morgens auf jeden Fall einen amtlichen Cappuccino bekommen würden. Im Hotel gegenüber dem Firenze ist das nämlich nicht so. Bei der Buchung wußten wir natürlich noch nicht, daß es zeitliche Probleme mit ITO geben würde. Es war geplant alles am Donnerstag abzuholen, damit wir am Freitag nur noch putzen müssen und der Termin mit den Vermietern um 12:00 Uhr bestmöglich über die Bühne geht. Tatsache war, daß wir den Wecker auf 6:00 Uhr stellten, damit wir wenigstens noch ein schnelles Frühstück im Hotel haben würden. Die Jungs von ITO hatten sich für 7:30 Uhr angemeldet. Wir hatten zwei Zimmer mit Verbindungstür gebucht, allerdings war die verschlossen. Nachdem Dirk das an der Rezeption gemeldet hatte, dauerte es eine gute halbe Stunde bis endlich jemand auftauchte, der die Tür aufschloß. Ich war so müde, daß ich schon fast im stehen eingeschlafen wäre und am liebsten hätte ich im Hotel gegessen. Dirk wollte gerne den letzten Abend in Deutschland im Firenze verbringen und somit fuhren wir hin. Wir hatten eine "Saisonkarte" für die Tiefgarage bekommen, damit wir so oft rein- und rausfahren konnten, wie wir wollen. Es war ein sehr schöner Abend und der eine Ober schien richtig traurig zu sein, daß wir so schnell nicht wieder kommen. Eigentlich sollten beide Zimmer Queen-Betten haben (152 cm breit), allerdings hatte Dirks Zimmer zwei Einzelbetten, die ziemlich kurz waren und in meinem Zimmer stand ein normales Doppelbett mit zwei Matratzen (je 80 cm) - also beides nicht das was wir gebucht hatten. Richtig bequem war es nicht, aber wir waren beide wirklich unglaublich müde. Ein paar Stunden konnten wir dann doch schlafen.
Freitag (06.12.2019) war ich bereits um 5:20 Uhr wach. Nachdem ich fast eine halbe Stunde auf der Toilette verbracht hatte (fragt nicht!), war ich im Zeitplan etwas hinterher. Kurz vor 6:45 Uhr waren wir abmarschbereit, haben die Zimmerkarten abgegeben und wollten wenigstens einen schnellen Cappuccino trinken. Die nette Dame am Durchgang zum Frühstücksraum meinte, daß wir mit dem Handgepäckkoffer nicht rein dürften. Angeblich wäre das verboten. Wir sollten den Koffer draußen stehen lassen, aber sie würde nicht darauf aufpassen. Wir waren echt fassungslos. Bisher haben wir in jedem Hotel das kleine Köfferchen beim Frühstücken dabei gehabt. Da gab es nie Probleme. Also dann kein Kaffee im Hotel. Als wir an der Schranke der Tiefgarage standen und die "Saisonkarte" benutzten, blieb die Schranke geschossen. Na wunderbar! Wir waren echt bedient. Dirk setzte zurück und.... puff. "Wer baut denn da eine Säule hin?" schrie er und mir liefen die Tränen runter. Mein Nervenkostüm ist in letzter Zeit ohnehin ziemlich dünn, aber das war zu viel. Er rangierte das Auto wieder zu einem Parkplatz und ging wieder zur Rezeption. Ich blieb beim Auto und begutachtete den Schaden. Viel zu sehen war ja nicht. Mit einer neuen "Saisonkarte" ging dann die Schranke auf. Wir fuhren zur Abflugebene des Flughafens und wollten bei Mövenpick ein Cappuccino trinken. Die Parkuhr beim Kurzzeitparken nahm zwar das eingeworfene Geld an, spuckte aber kein Parkticket aus. Dirks war mittlerweile so brastig, daß es ihm egal war. So gingen wir zum Mövenpick, wo wir neben einem Cappuccino auch noch ein amtliches Schokobrötchen für mich und ein Croissant für Dirk erbeuten konnten. Wir beeilten uns sehr, aber als wir um 7:27 Uhr zurück in Bissendorf waren, stand der LKW von ITO schon vor der Türo. Zum Glück gab es keinen blöden Spruch. Das hätte ich nicht auch noch gebrauchen können.
Es waren ja nur noch die Möbelstücke zum Einlagern da, von denen die Hälfte bereits zerlegt und verpackt war. Wir dachten, daß sie schneller fertig sein würden. Die Vermieter hatten sich für 12:00 Uhr angekündigt. Es war geplant, daß sie sich die Wohnung kurz ansehen, wir danach noch eine Ladung zur Lagerbox bringen, uns bei Bärbel verabschieden und dann spätestens um 16:00 Uhr nach Frankfurt aufbrechen. Was soll ich sagen?! Die Vermieter haben Fotos gemacht, sich beide Dachböden und sogar den Keller angesehen. Die Jungs von ITO waren erst nach 14:00 Uhr fertig. Als der Chef dann eine Unterschrift von Dirk haben wollte, war er mit den Vermietern gerade im Keller. Da die Wohnung umgebaut werden soll, müssen wir nicht mehr streichen. Das ist schon mal gut. Die Fußböden sehen allerdings nicht mehr so toll aus. Dirk hat mit ziemlich viel Kraft einige Flecken entfernt, aber längst nicht alle. Die Wohnung haben wir zwar komplett gesaugt, teilweise gewischt und die Bäder geputzt, aber nicht die Fenster oder Fensterbänke abgewischt. Der Rest für den Entrümpler (damit das Einlagern nicht noch teurer wird) steht noch in der Wohnung. Die ganzen Blumentöpfe die wir in Linden gekauft hatten, müssen noch entsorgt werden. Die Lagerboxen sind beide voll bis unter das Dach. Da paßt nichts mehr rein. ITO würde das natürlich gerne für uns einlagern, aber dann wird es noch teurer. Jetzt kommt es darauf an, was die Vermieter sagen. Wenn die Wohnung so in dem Zustand in Ordnung ist, dann kann Bärbel den Entrümpler irgendwann im Januar rein lassen und später mit den Vermietern die Schlüsselübergabe machen. Wenn die Wohnung so nicht in Ordnung sein sollte, dann würde Dirk wohl im Januar nochmal hinfliegen und streichen und putzen. Das wäre natürlich total blöd. Warten wir mal ab, was die Vermieter sagen. Aber bei unserem Glück....
Nachdem wir mit der Wohnung endlich soweit fertig waren, haben wir unsere zwei großen Koffer, den orangen kleinen Koffer, zwei Taschen und Dirk Computertasche ins Auto geladen und sind zu Bärbel gefahren. Sie hatte für uns ein Stück Käsekuchen und ein Stück Winterapfel gekauft. Außerdem gab es Eintopf mit Brot. Nach Eintopf war mir nicht, aber ich habe schon lange kein so leckeres Butterbrot mehr gegessen. Die beiden Kuchen teilten wir, damit wie beide Sorten essen konnten. Ich kann nicht mehr genau sagen, wann wir los gefahren sind, aber wir waren schon lange nicht mehr im Zeitplan.
Die Fahrt nach Frankfurt dauerte natürlich wieder länger als geplant. Bei der Leihwagenrückgabe gab es zum Glück keine Schwierigkeiten. Im Flughafen haben wir die Gepäckaufgabe erst nicht gefunden, genau wie bei letzten Mal. Bis Dirk auf die Idee kam, zwei Ebenen höher zu suchen. Das hat dann geklappt. Die eine Tasche war voll mit Schmutzwäsche, weil ich nicht bis zuletzt waschen konnte: 17,5 kg! In der anderen Tasche haben Dirks "Büroreste" Platz gefunden: 34 kg! Wie schwer die Koffer waren, weiß ich gar nicht. Aber zumindest mußten wir kein Übergepäck bezahlen. Also war alles noch im Rahmen. Nachdem wir die Jacken und den kleinen Koffer ins Hotel gebracht haben, haben wir im Paulaner gegessen.
Als wir wieder zurück im Hotel waren, sind wir todmüde ins Bett gefallen.