Mittwoch war ich nicht so gut drauf. Meine Rücken- und Kopfschmerzen hatten mich voll im Griff und die vier Stunden Schlaf von Dienstag auf Mittwoch machten den Tag auch nicht besser. Da hätte ich mir schon ein bequemes Sofa gewünscht.
Da wir das hier leider nicht haben, habe ich etwas gearbeitet, etwas gespielt und mich um die getrocknete Wäsche vom Wäscheständer gekümmert. Das Problem mit den vielen Fusseln besteht nach wie vor. Mittlerweile wissen wir auch wo die vielen Fusseln her kommen. Es ist dieser total bekloppte Teppich im Schlafzimmer. Wenn Dirk sich die Schuhe anzieht und mit der Socke auf den Teppich kommt, nehmen die weichen Socken hunderte von Teppichfusseln auf. Und dabei hatte ich eine Hundedecke in Verdacht. Der Nachbarhund hat nämlich genau die gleiche Farbe wie der Teppich. Auf jeden Fall habe ich dann stundenlang die trockene Wäsche von Fusseln befreit. Der Fusselroller wird immer dünner, aber er muß ja auch nicht mehr lange durchhalten. So ging der Tag dann auch rum, bis Dirk abends von WeWork nach Hause kam.
Obwohl wir beide total müde waren, sind wir zu Fuß zur Pier 39 gegangen. Auf dem Weg haben wir noch einen Obdachlosen im Fellkostüm mit drei kleinen Hunden getroffen. Die Hunde waren total niedlich und Dirk hat ihm spontan fünf Dollar gegeben. Meine Güte, was hat er sich darüber gefreut. Er hat mir gleich den einen Hund gereicht und meinte, Dirk soll doch davon ein Foto machen. Der Hund war niedlich, aber das Fell total struppig. Mir war das nicht so ganz geheuer, was den skeptischen Gesichtsausdruck auf dem Foto erklärt. Der Hund wollte gar nicht mehr runter und seine Kralle verfang sich im T-Shirt. Dirk konnte das dann aber retten, hatte die Kralle befreit und ich konnte den Kleinen runter setzen. Er war total anhänglich und kam immer wieder an.
Im Wipeout wurden wir freundlich wie immer empfangen, haben lecker gegessen, Bier getrunken und wieder mal zwei deutsche Touristen getroffen (Vater mit Sohn). Die beiden beschwerten sich, daß sie nicht mit dem Cable Car fahren konnten. Ja, das war tragisch. Leider werden die Cable Cars momentan gewartet und es stehen nur Ersatzbusse zur Verfügung. Das ist bitter, wenn man nur drei Tage Zeit hat. Wir haben uns ziemlich lange mit den beiden unterhalten. Dirk und der Sohn tauschten sich über Ausflugsziele aus. Der Vater hatte mehr Interesse daran, Aktien von uns zu kaufen, was momentan einfach nicht vorgesehen ist. Er wollte alles über unsere letzten Wochen erfahren, was wir gemacht haben und vor allem wie es sich anfühlt, nicht mehr in Deutschland zu wohnen. Wie sich das genau anfühlt wissen wir erst, wenn wir wieder zu Hause sind, die Wohnung gekündigt ist und wir alles eingelagert haben. Na, das ist dann ein eigener Blogeintrag wert, wenn es so weit ist.
Donnerstag, die Sonne scheint seit heute früh um 7:00 Uhr. Mittlerweile steht der Termin für die Schlüsselübergabe fest: Samstag, 21. September um 8:00 Uhr. Wir haben bereits Handtücher, Geschirrtücher, den Föhn, eine Schere, zwei Messer und eine Packung Schwämme gekauft. Das ist schon mal ein Anfang. Der Rest kommt dann auch noch.
Wir werden heute zum "Seehunde-Krankenhaus" fahren. Die geführten Touren gibt es nur mittwochs und freitags, aber das ist nicht weiter schlimm. Danach fahren wir zu IKEA nach Oakland, um nach weiteren Stücken für unsere neue Wohnung zu sehen. Beim letzten Mal hatte uns das Angebot bei IKEA nicht sonderlich begeistert. Dirk hat aber mittlerweile herausgefunden, daß es noch unseren Wäschesammler für Schmutzwäsche gibt und das brauchen wir auf jeden Fall. Mal sehen, was wir noch so finden. Das liegt zwar nicht direkt auf dem Weg, aber wir haben heute sonst nichts anderes vor.