Heute ist mal wieder so ein Tag, um die letzten Tage für den Blog aufzuarbeiten. Oft denke ich "ach, es ist ja nicht viel passiert", aber dann kommt doch wieder so einiges zusammen, was ich im Blog festhalten möchte.
Wir versuchen zumindest einmal pro Woche ins Wipeout zu gehen, um mal etwas anderes zu sehen. Allerdings müssen wir das immer einen Tag vorher planen, da wir am gleichen Tag nicht mehr online einen Tisch reservieren können. Verschieben geht aber problemlos, auf den nächsten oder übernächsten Tag, wenn es mal knapp wird mit der Zeit.
Am Samstag (25.07.2020) kam so eine Art "Schwimmbagger" vorbei. Das kleine "Ramsnasenschiff" schiebt alles mögliche vor sich her und kommt mehrmals täglich bei uns vorbei.
Sonntag (26.07.2020) waren wir abends mal wieder im Wipeout.
Nach dem Essen sind wir noch zu den Seelöwen gegangen. Wir gehen immer nach oben zur Aussichtsplattform, weil man da eben die beste Aussicht hat. Da stand so eine kleine Baby-Möwe an der Ecke und bewegte sich kaum. Ich bin nicht so dicht ran gegangen und habe lieber den 10fach Zoom benutzt, um sie nicht zu stören.
Wir standen nicht lange da, aber es kreisten bereits zwei ausgewachsene Möwen über uns und kreischten ganz aufgeregt. Vermutlich waren das die Eltern, denn das kleine Möwenkind quäkte mit zarter Stimme zurück. Wir wollten sie nicht beunruhigen und sind gleich wieder gegangen.
Montag (27.07.2020) war für uns ein ganz normaler Arbeitstag, ohne besondere Vorkommnisse. Eigentlich sollten bei uns (also im Turm D) die Rauchmelder überprüft werden. Am Nachmittag kam dann eine Mail, daß zuerst der Turm B dran war und der Turm D dann am Dienstag.
Am Dienstag (28.07.2020) war wieder früh aufstehen und duschen vor dem Frühstück angesagt. In der Mail wurde extra darauf hingewiesen, daß die Inspektoren der Rauchmelder einen Generalschlüssel haben und notfalls auch alleine in die Wohnungen kommen können. Es sind ja nicht alle Wohnungen bewohnt und von daher macht es schon Sinn. Damit es schneller geht, sollen wir alle Türen öffnen und auch die Türen der Kleiderschränke.
Als sie da waren klingelten sie einmal und als ich an der Tür war, klopfte es nochmal. Ich öffnete, setzte meine Maske auf und hielt die Tür auf. Vor der Tür waren zwei Männer, denen die Überschuhe desinfiziert wurden, bevor sie rein kamen. Sie sahen sich um und inspizierten diese "Löschdinger", die in jedem Kleiderschrank und in allen Räumen an der Wand oder an der Decke angebracht sind. Für die Rauchmelder hatten sie sich gar nicht interessiert. Es ging alles ziemlich schnell. Wir wünschten uns noch einen schönen Tag und dann waren sie auch schon wieder weg.
Um 14:30 Uhr hatten wir eine Wohnungsbesichtigung ein paar Etagen über uns. Es sollte eigentlich genau der gleiche Grundriss sein wie unsere Wohnung, allerdings stimmte das nicht ganz. Beim Reinkommen standen wir erst mal vor einer Wand. In der Wohnung wurde das Gästebad vergrößert, so daß natürlich dann der Eingang sehr klein ausfiel. Das Gästebad hatte eine kleinere Dusche, dafür aber einen hohen Einbauschrank. Es war nirgendwo Platz für meinen Wäscheständer gewesen. Die Einbauten im Kleiderschrank waren auch ganz anders. Es gab zwar Unmengen von Schubladen und Regalen, aber keine einzige Kleiderstange für Kleider, nur für kurze Sachen wie Hemden oder Jacken. Der Herd war total zerkratzt, was ich echt schlimm fand. Unser Herd sieht schmutzig noch besser aus. Insgesamt war die Wohnung doch ziemlich verwohnt. Aber der Blick aus dem 35. Stock war wirklich sehr schön. Man konnte zwischen den Hochhäusern auf Alcatraz sehen und aufs Ferry Building. Von uns aus sieht man nur die Fahne, die oben drauf ist.
Mittwoch (29.07.2020) war die Brücke morgens auch immer noch im Nebel.
Am Donnerstag (30.07.2020) habe ich es endlich geschafft, das Darmkrebs-Testkit zu benutzen und meine "Probe" auf den Weg zu bringen. Bisher habe ich noch kein Ergebnis. Falls die Sendung mal wieder auf dem Postweg verloren gegangen sein sollte, kann ich ein neues Kit anfordern. Ich weiß ja jetzt, wie es geht.
Wir waren am Nachmittag zuerst bei Land Rover, wo wir gefühlt stundenlang auf die Rückmeldung der Bank auf unseren Kreditantrag warteten. Der Autoverkäufer gab sich alle Mühe, aber alle Banken lehnten ab. Ohne Kredithistorie, ohne privates Bankkonto und vor allem ohne amerikanischem Führerschein ist es unmöglich, ein Auto zu finanzieren.
Anschließend waren wir bei BMW, wo uns auch Gebrauchte zur Finanzierung angeboten wurden. Aber auch hier gab es erst mal einen Zettel in die Hand, damit wir alle benötigten Unterlagen beibringen können.
Freitag (31.07.2020) war Dirk erst mal bei der Bank, um sich ein Bankkonto einrichten zu lassen. Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es zuerst eine Karte, die man vorher "aufladen" muß und später gibt es dann eine richtige Kreditkarte. Mit der ersten Karte wird auch schon eine Kredithistorie aufgebaut. Das ist schon mal ein guter Anfang. Als nächstes ist dann der Führerschein dran.
Am Samstag (01.08.2020) war mal wieder einkaufen angesagt. Vorher wollten wir noch ein bischen durch die Gegend fahren.
Zuerst waren wir am Mount Davidson. Das ist der höchste Punkt in San Francisco. Das ist nicht gerade bei uns um die Ecke, aber es ist immer noch in San Francisco. Für meinen Begriff ist es aber eher ein Außenbezirk oder gehört zum Umland.
Der Weg nach oben ging erst durch dicken Schlamm, weil es offensichtlich nachts hier geregnet hatte und dann über Geröll. Das Atmen mit der Maske ist anstrengend, zumal auch immer die Brille so beschlägt, daß ich gar nichts mehr sehe. Immer wenn die Leute weiter weg waren, habe ich deshalb die Maske abgenommen und konnte ganz normal weiter gehen. Wenn sie dichter kamen, habe ich die Maske ganz schnell wieder aufgesetzt. Das hat ganz gut funktioniert. Wenn das das neue "Normal" ist, kann ich damit leben. Allerdings geht es nur, wenn nicht so viele Leute unterwegs sind. Wenn wir zu Fuß zum Wipeout laufen, geht es leider nicht. Da bekomme ich jedes Mal Schnappatmung, weil ich durch die Maske keine Luft mehr bekomme.
Danach fuhren wir zum Lake Merced, der ziemlich langweilig war. Eigentlich wollten wir da etwas spazieren gehen, aber die Parkplätze waren für eine Veranstaltung gesperrt. Mir war so, daß sämtliche Veranstaltungen abgesagt wurden. Aber was weiß ich schon?! Wir fuhren um den See und dann wieder Richtung Heimat.
Anschließend fuhren wir durch den Golden Gate Park, wo unglaublich viele Leute unterwegs waren. Alle Parkplätze waren besetzt. Auf den Rasenflächen saßen oder standen überall Grüppchen von Leuten. Sämtliche Picknickbänke waren besetzt und zwar überall im Park. Ich hatte schon lange nicht mehr so viele Menschen auf einem Haufen gesehen. Es sah so normal aus. Wir fuhren auch an den Bisons vorbei. Es waren viel mehr als seit unserem letzten Besuch dort. Sie hatten Nachwuchs bekommen und es waren einige ganz Kleine dabei, was ich im Vorbeifahren gesehen habe.
Dann kamen wir auf eine Straße, wo man kilometerweit nicht links abbiegen darf. An jeder Kreuzung steht das Schild. Wir dachten, daß wir vielleicht an der nächsten Kreuzung dann wieder links abbiegen dürfen, aber dem war nicht so. Irgendwie war es auch lustig, denn von einer Position aus konnte ich die nächsten Querstraßen sehen und ich sah überall das gleiche Schild. Irgendwann durften wir dann wieder links abbiegen, aber wir waren eigentlich nicht da, wo wir hin wollten. So lernt man auch die Stadt kennen.
Noch mal kurz am Zoo vorbei, aber dafür war es ja schon zu spät. Außerdem hätten wir vorher online Karten kaufen müssen und wir wollten ja noch einkaufen. Dirk fragte mich, ob ich noch irgendwo anders hin möchte. Och ja, wenn wir Zeit haben!
Also ging es über die Golden Gate Bridge zum Point Cavallo. Der Ausblick ist einfach wunderschön. Eigentlich hatte ich an Battery Spencer gedacht, aber da war alles voll mit Autos, die keinen Parkplatz mehr bekommen haben und wieder runter gefahren sind.
Ja und dann mußten wir auf jeden Fall noch nach Sausalito zum Klohäuschen. Dirk hatte ein Parkticket für eine Stunde gelöst und somit gingen wir noch durch den Ort. Die Eisdiele hatte komisches Eis. Wer ißt schon Schokolade mit Minze? Es stand bei jeder Sorte dabei, daß alles "hausgemacht" war, was uns mißtrauisch machte. Beim letzten Mal hatten sie ein Kühlproblem. Das Eis war fast flüssig und hinterher hatten wir beide das Nachsehen, zwei Tage wenn ich mich richtig erinnere. Also dann lieber keine Experimente. Wir fuhren noch an dem einen Haus vorbei, welches zur Miete angeboten wurde. Nachdem wir die schmale und steile Straßen mit zig Kurven hoch gefahren sind, war der Ausblick wunderschön. Aber der Weg dahin war schrecklich. Zumindest brauchten wir dann keinen Besichtigungstermin vereinbaren.
Aber dann ging es wirklich zum einkaufen. Es war ganz schön voll und es waren nicht alle Kassen besetzt. Als wir wieder zu Hause waren, war es bereits zu spät, um noch ins Wipeout gehen zu können. Somit gab es eine schnelle Piazza.
Am Sonntag (02.08.2020) ist nicht viel passiert. Es war für uns ein ganz normaler Arbeitstag.
Am Montag (03.08.2020) gab es nochmal diese breiten amtlichen Bandnudeln. Die Sauce reicht immer für zwei Tage. Diesmal kam noch etwas Sahne und eine Handvoll Erbsen mit rein, wegen der Abwechslung.
Heute ist Dienstag (04.08.2020) und mal wieder ohne besondere Vorkommnisse, alles wie immer eigentlich.
Heute Abend gibt es Hähnchen-Curry mit Kartoffeln und Möhren und Kokosmilch. Morgen ist dann wieder ein neuer Tag im Paradies.