Seefracht
Nachdem die Lila London am Donnerstag (13.02.2020) in Oakland ankam, mußte unsere Seefracht erst mal durch den Zoll. Bei der Luftfracht hatte das 14 Tage gedauert, bei der Seefracht ging das offenbar sehr viel schneller. Die Seefracht war für Mittwoch (19.02.2020) angekündigt, zwischen 9:00 Uhr und 10:00 Uhr.
Gestern sind wir schon um 7:30 Uhr aufgestanden und haben uns beeilt, geduscht und angezogen möglichst bald am Frühstückstisch zu sitzen. Beim letzten Mal kamen die Männer nämlich schon um 8:00 Uhr, obwohl die Rampe erst ab 9:00 Uhr reserviert war. Diesmal waren sie nicht so früh da, so daß wir noch frühstücken konnten und keine Hektik aufkam. Müde waren wir trotzdem. Die Erkältung steckt uns noch in den Knochen und neuerdings haben wir einen lauten Nachbarn über uns, der abends sehr lange auf bleibt.
Als die drei Männer durch die Tür kamen, erinnerte sich der eine gleich daran, daß er uns schon die Luftfracht gebracht hat und die Wohnung deshalb schon mal gesehen hat. Von der Aussicht war er trotzdem wieder sehr begeistert. Dann rollten sie auch schon die Schutzteppiche in der Wohnung aus und schon kamen die ersten Kartons. Bei jedem Karton wurde gefragt, wo er hingestellt werden soll. Damit behielten wir den Überblick und mußten hinterher nicht lange suchen.
Immer wenn der Rollwagen draußen auf dem Flur leer geräumt war, fuhren sie mit dem Aufzug runter und holten die nächste Ladung. In der Zeit packte ich schon mal die ersten Kartons aus. Das ging alles ziemlich zügig, so daß die Männer immer wieder leere Kartons und Verpackungsmaterial mitnehmen konnten. Das war wirklich sehr praktisch. Unsere großen Platten sind jetzt auch da. Sie waren in einem der zwei Kartons, die eigentlich mit der Luftfracht hätten verschickt werden sollen und dann doch liegen geblieben sind. Wir hatten zig mal erklärt, was mit Luft- und was mit Seefracht verschickt werden sollte, aber trotzdem ist einiges schief gelaufen. Die Männer von ITO hatten anscheinend gar nicht richtig zugehört. Was war das gestern für ein Unterschied! Hier ist der Servicelevel sehr viel höher als wir es aus Deutschland gewohnt sind.
Durch die über zweimonatige Verweildauer in den Kartons, riechen die Klamotten und die Bären total muffig. Die Schuhe lüften erst mal auf dem Balkon aus, so wie auch die Rucksäcke und Dirks alte Lederjacke.
Die Bären haben wir ebenfalls ausgelüftet, allerdings nicht auf dem Balkon. Sie sitzen überall wo gerade Platz war, die kleinen Fenster waren alle auf und die Lüftungen im Bad waren an. So gab es ein bischen Durchzug. Natürlich riecht jetzt die ganze Wohnung muffig, aber das gibt sich bestimmt bald wieder oder wir gewöhnen uns irgendwann daran.
Der große Spiegel und das antike Tischchen haben bei der Überfahrt sehr gelitten. Wir dachten zuerst, daß man die Bruchstellen wieder kleben könnte, aber dann entdeckten wir immer mehr Schäden. Das ist wohl nicht mehr zu reparieren.
Es ist gut, daß die Sachen versichert waren. Der Schaden wurde auch gleich dokumentiert und vermutlich bereits an die Versicherung weiter geleitet.
Die Fahrräder hat Dirk erst mal auf dem Balkon zusammen gebaut. Die Lenker waren zum Transport abmontiert, damit alles in den schmalen Karton paßte.
Das eine Mountainbike ist bereits auf dem Weg in seinen Schlafplatz, während das andere noch die schöne Aussicht genießt.
Auf den unteren Bildern sind beide Mountainbikes im Fahrradkeller abgestellt und angeschnallt. Es ist schwer zu erkennen, wenn alle die gleiche Farbe haben. Grün würde man sicherlich besser sehen.
Wir brauchten noch einige Dinge aus dem Baumarkt und mußten deshalb nach Emeryville (hinter Oakland) fahren. Erst mal ging es über die Bay Bridge.
Die Glühbirnen die sich Dirk vorher ausgesucht hatte, waren allerdings ausverkauft. Prompt wurde ich von einer Verkäuferin angesprochen, die mir ihre Hilfe anbot. Das ist mir bisher nie passiert, daß mich jemand im Baumarkt anspricht, ob ich Hilfe brauche. Die Vokabeln waren nicht ganz so flüssig zur Hand, aber ich konnte mich verständlich machen. Wir haben fast alles bekommen. Mit unserer Beute ging es dann wieder zurück über die Bay Bridge, zuerst noch zum Einkaufen und dann nach Hause.
Eigentlich wollte Dirk noch die Lampen umbauen und in Betrieb nehmen, aber es war bereits dunkel geworden. Wir zogen uns etwas wärmeres an und gingen los. Der Weg zog sich diesmal ziemlich, denn wir waren beide so müde. Wir brauchten zwar gut 10 Minuten länger als sonst, aber dann waren wir da. Wir sitzen auch bei 12 Grad gerne draußen im Wipeout, dann aber natürlich unter der Wärmelampe.
Noch bevor Dirk heute ins Büro gegangen ist, hat er zwei Lampen zusammengebaut. Für mein Schlafzimmer brauchen wir noch ein Verlängerungskabel. Da werden wir wohl wieder nach Emeryville fahren müssen.
Der Wäscheständer ist auch mitgekommen, so daß ich jetzt zwei habe. Das ist gut, denn ich muß ja alles erst mal waschen, bevor es in den Kleiderschrank kann. Dieser muffige Geruch ist echt nicht schön. Der Wäscheständer im Gästebad ist ebenfalls in Betrieb. Da werde ich noch ein paar Wochen brauchen, bis ich alles durchgewaschen habe und die "normale Wäsche" kommt ja auch noch dazu.
Während der Geschirrspüler und die Waschmaschine ihr Werk tun, tut sich wieder etwas auf dem "Matrix-Parkplatz". Seit heute früh steht da ein Cable-Car.
Heute Abend gibt es nach langer Zeit mal wieder ein indisches vegetarisches Gericht. Da freue ich mich schon total drauf. Es gibt süßsaure Linsen aus Maharashtra mit Kreuzkümmelkartoffeln und Möhren mit Bockshornklee.
Etwas später am Abend dann...
Diesmal kochen wir ganz altmodisch mit zwei Büchern. So lassen sich die drei vegetarischen Gerichte problemlos gleichzeitig herstellen.
Der PAVELS-Joghurt ist endlich mal genau so, wie er sein sollte. Er schmeckt ganz hervorragend, ist cremig, aber nicht zu dünn - für uns perfekt. Den Joghurt werden wir auf jeden Fall wieder kaufen.