Waldbrände
In der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es ein heftiges Gewitter, wovon ich bereits berichtet hatte. Mittlerweile habe ich erfahren, daß es in der Nacht von Sonntag auf Montag ebenfalls ziemlich heftiges Gewitter gab. Allerdings habe ich davon nicht viel mitbekommen. Glücklicherweise konnte ich schlafen. Ich war zwar einige Male wach, aber vom Gewitter habe ich trotzdem nichts mitbekommen.
Die vielen Blitze haben unglaublich viele Feuer ausgelöst. Die Feuerwehr ist seitdem im Dauereinsatz. Die Wälder um San Francisco brennen. Die Bewohner von Santa Cruz wurden alle evakuiert. Das eine Feuer hinter Oakland, welches ich am Sonntag fotografiert hatte, ist immer noch nicht gelöscht worden und es breitet sich weiter aus. Es stehen einige Tausend Quadratkilometer Wald in Flammen und der Wind facht das Feuer immer weiter an.
Es brennt ja öfter mal durch die lang anhaltende Trockenheit. Letztes Jahr ist dem Feuer in Napa zig tausend Häuser zum Opfer gefallen. Zu der Zeit waren wir aber bereits wieder in Deutschland. Dieses Jahr sind wir selbst betroffen und für mich ist es eine Erfahrung, auf die ich gerne verzichtet hätte. Durch die schlechte Luftqualität ist es für mich gesundheitlich sehr belastend. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es den Menschen geht, die evakuiert wurden und womöglich alles beim Brand verlieren.
Am Montag (17.08.2020) ahnte ich noch nichts von dem ganzen Ausmaß. Der Himmel sah ganz normal aus und es waren auch kein Qualm zu sehen.
Am Dienstag (18.08.2020) war der Sonnenaufgang ungewöhnlich farbenprächtig.
Abends waren wir dann mal wieder im Wipeout. Uns ist aufgefallen, daß kleine weiße Flocken umher schwirrten. Wie wir mittlerweile erfahren haben, war es Asche.
Der Sonnenuntergang war spektakulär und unglaublich farbenfroh. Als ich vom Klo wieder zum Tisch ging, wäre ich fast geradeaus in die Küche gegangen, weil ich nur noch aus dem Fenster sehen konnte. Am Tisch guckte ich dann ständig in die Richtung und bewunderte den wunderschönen Himmel. Als wir bezahlt hatten, war die Sonne dann leider schon untergegangen und es war nichts mehr zu sehen. Wie mir Dirk später sagte, wird das Licht durch die Aschepartikel anders gebrochen und deshalb sah es so farbenfroh aus.
Am Mittwoch (19.08.2020) sah der Himmel sehr eigenartig aus. Die Sonne kam gar nicht so richtig durch den Qualm.
Als ich später meinen Computer anstellte, hatte ich bereits eine Mail von der Hausverwaltung, in der vor der schlechten Luftqualität gewarnt wurde. Deshalb wurde ein stärkerer Luftfilter eingebaut. Es sollte vermieden werden die Lüftung im Badezimmer oder die Haube über dem Herd anzustellen, da damit die Luft von draußen in die Wohnung kommt. Außerdem sollte man kein Fenster öffnen.
Auf dem Weg zum Müllraum habe ich allerdings gemerkt, daß der Rauchgeruch auf dem Flur deutlich schlimmer ist als in der Wohnung. Dummerweise kommt durch den Spalt unter der Tür natürlich ebenfalls der Geruch in die Wohnung, wie auch durch die Klimaanlage, die die Frischluft natürlich auch von draußen ansaugt.
Obwohl es mir den ganzen Tag über nicht so gut ging, waren wir abends wieder im Wipeout. Ich hatte unglaublich starke Kopfschmerzen, die Augen brannten und ich mußte ziemlich oft husten. Nase putzen war auch ständig ander Tagesordnung. Der Rauch setzte mir schon sehr zu. Am Pier war der Rauch deutlich weniger zu spüren.
Danach waren wir noch bei den Seelöwen. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen.
Hier noch eine Karte der aktiven (orange) und eingedämmten (grau) Waldbrände. Die roten Flecken dazwischen zeigt die Größe und Lage der Brände.